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Workshop zu Agilität in Unternehmen

Am Anfang blickte die Gruppe etwas skeptisch, als das Spiel Ubongo auf den Tisch kam. Danach ging es klassisch und agil ans Spielen und im zweiten Schritt ans Erkennen. Foto: NIRO e. V.

Was verbirgt sich eigentlich hinter agilem Projektmanagement, welche Vorteile kann es bieten und wieso kann das Spiel Ubongo Einsichten verschaffen? Dieser Frage ging ein Workshop am 7. März 2024 bei NIRO nach.

Agilität gibt es nicht erst seit gestern. In vielen Unternehmen wird bereits mit agilen Methoden und Techniken gearbeitet, ohne dass es explizit so genannt wird. Eine der bekanntesten Methoden ist Scrum.
An diesem Vormittag ging es um die grundsätzliche Definition von Agilität sowie die Methoden, die agiles Projektmanagement von der klassischen Variante unterscheiden. Daran schlossen sich Überlegungen an, welche Vorteile sich ergeben können.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde startete der Referent Prof. Dr. Elmar Holschbach vom Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Südwestfalen am Standort Meschede mit einer grundlegenden Frage: Was bedeutet eigentlich der Begriff Agilität? Eine erste Definition beschreibt sie als die Fähigkeit einer Organisation, sich kontinuierlich an ihre komplexe, turbulente und unsichere Umwelt anzupassen.
Unser Alltag zeigt sich bestimmt durch den wachsenden Wunsch nach Individualität, der sich stark auf die Ausprägung von Produkten auswirkt. Zudem nehmen Digitalisierung und Innovationsdynamik zu. Die Umwelt von Unternehmen verändert sich stetig, so dass Agilität als eine mögliche Lösung oftmals favorisiert genannt wird. Im Gepäck hat sie Flexibilität, einen besseren Umgang mit Komplexität, eine verbesserte Nutzung von Wissen, schnellere Reaktionen und viele andere Vorteile könnten damit einhergehen.
Ein geschärfter Blick hilft weiter und macht die Entscheidung einfacher, welche Methode wann geeignet ist. Dazu leitete Prof. Dr. Elmar Holschbach die Gruppe zu einem sehr praxisorientierten Vergleich des klassischen Projektmanagements mit agilen Methoden an.
Die Gruppe spielte Ubongo. Es ging natürlich nicht um die Inhalte des Spiels, sondern darum, wie gespielt wird. Dazu durchlief die Gruppe zunächst eine Runde mit Rollen und Positionen der einzelnen Spieler*innen, wie sie sich im klassischen Projektmanagement wiederfinden könnten, um klassische Projektarbeit zu simulieren. Dies bedeutete festgelegte Aufgaben, wenig Flexibilität und rasch auftauchende Engpässe, die nicht ohne weiteres abgearbeitet werden konnten. Die zweite Runde wurde mit agilen Rollen gespielt, um agiles Projektmanagement zu simulieren. Dabei wurde deutlich, dass die Spieler*innen in der agilen Vorgehensweise in einigen Momenten wesentlich flexibler reagieren konnten.
Der spielerische Vergleich zeigte allerdings auch, dass agile Methoden und Techniken nicht für alle Teams und Organisationen gleichermaßen geeignet sind. Es lohnt ein intensiver Blick auf die Zusammenhänge und die Zusammensetzung der Teams. Bisweilen ist klassische Projektarbeit oder eine Kombination unterschiedlicher Methoden die beste Wahl.
An diesem interessanten und kurzweiligen Vormittag bekamen die Teilnehmer*innen ein Gefühl dafür, dass Individualisierung, Digitalisierung, Innovationsdynamik und neue Wettbewerber generell mehr Agilität von Unternehmen fordern. Dabei ist Agilität mehr als agiles Projektmanagement. Agile und klassische Projekte unterscheiden sich deutlich unter anderem in Organisation, Planung, Ablauf, Kommunikation und Dokumentation. Agilität ist kein Selbstläufer, sie muss gewollt sein und unterstützt werden, damit Projekte erfolgreich verlaufen.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an Prof. Dr. Elmar Holschbach, der der Gruppe sehr lebendig und praxisnah mit vielen Beispielen eine klarere Sicht auf Agilität mit auf den Weg gab.